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Kann Klima sterben?

Die genialen Ansichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zum Klima sind sehr erstaunlich.
Beitrag: ozeanklima.de am 20 Mai 2009

 Der jüngste IPCC-Bericht von 2007: “Historischer Überblick” (S.93 –218)[1] greift einige ‘häufig gestellte Fragen’ (FAQ) auf und beantwortet z.B. die beiden folgenden: 

  • Welche Faktoren bestimmen das Klima der Erde? (FAQ 1.1; S.96)
  • Was ist die Beziehung zwischen Klimawandel und Wetter? (FAQ S1.2; 104)[2].

Ausgangspunkt für ist die Aussage: „Das Klima ist im Allgemeinen definiert als durchschnittliche Wetter, und als solches, sind der Klimawandel und das Wetter miteinander verflochten.“ Insoweit wird also auf die Klima Definition der WMO zurückgegriffen[3]. Kein Wort wird darüber verloren, dass die rechtliche Arbeitsgrundlage des IPCC, das Klimaübereinkommen der Vereinten Nationen  von 1982 keine Klimadefinition enthält, gleichwohl aber „Klimaveränderung“ und Klimasystem“ definiert. 

Schnell lässt sich erkennen, dass es den Autoren darum geht zu erklären dass zwischen der Wissenschaft vom Wetter und dem Klima grundsätzliche Unterschiede bestehen:
__ „ Die chaotische Natur des Wetters ist über ein paar Tage hinaus nicht bestimmbar“;
demgegenüber sind
 __ „die Projektierung von Klimaveränderungen (d.h. langfristiges Durchschnittswetter) auf Grund von Änderungen bei der Zusammensetzung der Atmosphäre oder anderen Faktoren ein ganz anderes und viel mehr überschaubareres Problem.“

 Dazu fällt den Autoren folgendes Beispiel ein: 

Ein Beispiel: obwohl wir nicht  vorhersehen können, wie das Ergebnis beim Werfen von einer Münze oder eines Würfel ausfällt, können wir voraussagen, kann das statistische Verhalten einer großen Zahl von Würfen bestimmt werden.

       Während viele Faktoren Einfluss auf das Klima nehmen, haben Wissenschaftler festgestellt , dass menschliche Aktivitäten eine beherrschende Kraft geworden, und überwiegend verantwortlich  für die beobachtete Erwärmung in den letzten 50 Jahren sind.

As an example, while we cannot predict the outcome of a single coin toss or roll of the dice, we can predict the statistical behaviour of a large number of such trials.

       

 While many factors continue to influence climate, scientists have determined that human activities have become a dominant force, and are responsible for most of the warming observed over the past 50 years.

 Da die Autoren im gleichem Atemzug bekennen, dass das Klima von viele Faktoren beeinflusst wird ist das Beispiel keine wirkliche Erklärungshilfe sonder eher schief. Das wird unterstrichen durch das nachfolgende Beispiel, eine wahre Spitzenleistung: 

Während es unmöglich ist vorherzusagen, in welchem Alter ein bestimmter Menschen sterben wird, können wir mit hoher Gewissheit das durchschnittliche Todesalter von Männern, in den Industrieländern mit ca. 75, bestimmen,. 

While it is impossible to predict the age at which any particular man will die, we can say with high confidence that the average age of death for men in industrialised countries is about 75.

 Das provoziert die Frage: Kann Klima sterben? Der Vergleich hingt mehr als der von dem zwischen Äpfel und Birnen. Es geht um gänzlich verschiedene Dinge. Die Schwäche des Vergleichs liegt in der Unbekümmertheit mit der Wissenschaft einen Laien-Begriff verwendet (dies wird ausführlich diskutiert auf: http://www.whatisclimate.com/ ). 

 Nach den eignen Vorgaben des IPCC wird:  

„Klima in einem engeren Sinne in der Regel definiert als das "durchschnittliche Wetter", mehr konkret, ist es die statistische Beschreibung bezüglich der  mittleren und variablen Werte  in relevanten Bereichen  über einen längeren Zeitraum von Monaten bis zu Tausenden oder Millionen von Jahren. Die klassischen Periode ist 30 Jahre, laut  World Meteorological Organisation (WMO). Die Bereiche beziehen sich meistens auf  Oberflächenvariable wie Temperatur, Niederschlag und Wind. Das Klima in einem weiteren Sinne ist, einschließlich der statistischen Beschreibung, der Status des „Klimasystems“. (Englische Text siehe FN. 3).

Aus den drei angebotenen Klimabeschreibungen, im engeren, konkreten und weiteren Sinne,  greifen wir nur den großzügig beschriebenen Zeitraum „von Monaten bis zu Tausenden oder Millionen von Jahren“ heraus. Das lässt sich nur schwer mit der statistischen Lebenserwartung eines Menschen in Einklang bringen. Bei statistischen Temperaturen-, Niederschlag-, und Winddaten bestimmt alleine der Analyst wie viele Daten, mit welcher Genauigkeit, Räumlichkeit und über welchen Zeitraum er arbeiten will. Dabei muss er jedes Wetterkriterium gesondert angehen. Das können viele Dutzend sein. Was immer er anstellt und in welchem Umfang, es bleiben statistische Zahlen, für Luftdruck, Tiefdruckgebiete, oder Gewitter u.s.w., gleichviel ob man die Sache in „Klima“ umbenennt. Es verbessert werde die Qualität der Daten, noch trägt es zum Verständnis bei.  Ein Trost bleibt. Da ‚Klima’ ein Laien-Begriff war und bleibt, kann Klima auch nicht sterben.  

  Weitere Beiträge: siehe Archiv : http://www.ozeanklima.de/Archiv/Index.html


[1] Hervé Le Treut (France), Richard Somerville (USA) ; Coordinating Lead Authors; 2007; “Historical Overview of Climate Change Science

[2] Die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche wurde mit Hilfe von Google-Translation erstellt.

[3] Glossary of Terms used in the IPCC Fourth Assessment Report, WG1, (2007): 
Climate in a narrow sense is usually defined as the average weather, or more rigorously, as the statistical description in terms of the mean and variability of relevant quantities over a period of time ranging from months to thousands or millions of years. The classical period for averaging these variables is 30 years, as defined by the World Meteorological Organization. The relevant quantities are most often surface variables such as temperature, precipitation and wind. Climate in a wider sense is the state, including a statistical description, of the climate system. In various chapters in this report different averaging periods, such as a period of 20 years, are also used. http://www.ipcc.ch/pdf/glossary/ar4-wg1.pdf